Radioaktivität  
 
  Tschernobyl 28.12.2024 19:35 (UTC)
   
 

      Tschernobyl - 26. April 1986 um 01:23 Uhr und 58 Sekunden zerstörte in Folge einer Kernschmelze eine Reihe von nuklearen Explosionen Reaktor und Gebäude des 4. Energieblocks im Atomkraftwerk Tschernobyl

 

Am 25. April 1986 fand im vierten Block des Atomkraftwerks Tschernobyl ( zu deutsch: „schwarzes Gras“) ein folgenschweres Experiment statt. Geprüft wurde, ob die Turbinen bei einem kompletten Stromausfall noch immer genügend Strom liefern würden, um die Kühlwasserpumpen zu betreiben. Dies war riskant, denn ….

Die Sicherheitssysteme wurden ausgeschaltet. Bei 50 - prozentiger Nennleistung (elektrische Bruttoleistung in einem AKW) wurde das Experiment unterbrochen, da Kiew mehr Strom aus dem Atomkraftwerk ins Stromnetz forderte. Nach einer Unterbrechung von neun Stunden wurde das Experiment fortgefahren und die Leistung wieder hoch gesetzt, um das vorgesehene 25 % Niveau zu erreichen.

Da sich der Schichtwechsel des Personals verzögerte, nahmen nicht die vorgesehenen Personen am Experiment teil. Angeblich sank die Leistung durch einen Bedienungsfehler auf drastische ein Prozent. Der Mannschaft gelang es aber noch, den Reaktor wieder auf eine Leistung von etwa sechs Prozent hochzufahren und anscheinend zu stabilisieren. Anstatt den Vorgang abzubrechen wurde weiter experimentiert. Der Reaktor befand sich in einem kritischen Zustand, da vier der acht Kühlpumpen und die Sicherheitssysteme ausgeschaltet waren. Das Kühlwasser der Brennstäbe erhitzte sich stark. Die Leistung stieg an. Die  automatische Abschaltung des Reaktors wurde eingeleitet. Der Leistungsanstieg wurde noch mehr verstärkt. Dadurch erhitzte sich das Kühlmittel und der Druck im Reaktorbehälter wurde zu groß. Die Druckrohre brachen auseinander und der Reaktor explodierte. Radioaktives Material, vor allem Cäsium-137 und Jod-131, wurden in die Atmosphäre geschleudert. Davon fielen 70% auf Weißrussland. Die radioaktive Wolke zog bis nach Mitteleuropa!

Tschernobyl liegt in der Nähe der weissrussischen Grenze und ca. 100 km von der Stadt Kiew (Ukraine) entfernt. Die Evakuierung der 43 000 Einwohnerstadt Pripjat, die nur drei Kilometer von dem Unglücksreaktor entfernt lag, fing erst 36 Stunden später an. Zwischen 20 Tausend und 1 Millionen Liquidatoren (Helfer im AKW Tschernobyl). Darunter waren Bergleute, Soldaten, Elektroniker und Krankenschwestern sowie Betonbauer. Diese kamen um den explodierten Block vier des Atomkraftwerks von Tschernobyl aufzubauen. Um eine noch größere Katastrophe zu verhindern, löschten die Liquidatoren die Feuer, die noch Tage danach brannten, und umhüllten den Reaktor mit Beton. Einige hielten sich dabei Stunden, Wochen oder Monate lang in der höchst radioaktiv verstrahlten Gegend auf. Soldaten wurden dienstverpflichtet zu helfen, andere taten es freiwillig. Nach einer Studie der „IPPNW“ („International Physicians for the Prevention of Nuclear War“, zu deutsch: „Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges“) starben von 1986  bis 2006 mindestens 50 000 bis 100 000 der Helfer. In Weißrussland, der Ukraine und in Russland haben die Krebsfälle stark zu genommen und es kamen in der Tschernobyl-Region 10 000 Neugeborene mit genetischen Schäden zur Welt. Am 3.5.1986 wurde dann eine Sperrzone um Tschernobyl mit 30-km Radius errichtet. Heute leben noch etwa zwei Millionen Menschen, davon etwa 300 000 Kinder in radioaktiv belasteten Gebieten. Heute noch werden radioaktive Isotope wie Cäsium, Strontium und Plutonium über das Essen in den Körper aufgenommen.

                                                                                                         

Quellen:

 

WECF e.V.: Die Kernfrage. Insider berichten über ihre Erfahrungen mit der Kernenergie. München. August 2009.

 

Alexijewitsch, Swetlana: Tschernobyl. Eine Chronik der Zukunft.Berlin. 1998.

 

Hilliges, Antje. Wachidowa, Irina: Der Tag an dem die Wolke kam. Wie wir Tschernobyl überlebten. München. März 2006

 

http://www.planet-wissen.de/natur_technik/atomkraft/tschernobyl/index.jsp   (14.04.11)

 

http://www.atomkraftwerk.biz/tschernobyl.html   (14.04.11)

 

 

 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
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